Geographische Lage

Die Peterbornsiedlung liegt zwischen den beiden Erfurter Stadtteilen Brühlervorstadt und Bindersleben und umfasst das Peterborntal sowie die Schwedenschanze. Letztere erhielt ihren Namen aus dem 30-jährigen Krieg ableitet, wo der Schwedenkönig Gustaf Adolf die damals zu Mainz gehörende Stadt Erfurt belagerte.

Namensherkunft

Die Peterbornsiedlung ist nach einer Quelle am Hang der Alacher Höhe benannt. Wernher I., der Abt des benediktinischen Petersklosters, ließ gemäß einer Urkunde seit 1136 das Wasser dieser Quelle zu seinem Kloster leiten [1]. Die Quelle wurde daher Peterborn genannt (Born ist eine veraltete Form von Brunnen). Das Senkungsgebiet hieß Borntal oder Peterborntal.

Peterborn Brunnen

Geschichte des Quellwasserwerks

Die erste Leitung zum Kloster war eine ca. 2,38km lange Bleileitung (nach römischem Vorbild, ab 1136). Diese Bleileitung wurde 1309 und 1375 während zweier Belage­rungen Erfurts als Kriegsbeute ausgegraben und entfernt. 1376 ließ Abt Theoderich von Zimmern eine neue Röhrenleitung aus Holz verlegen [1].

1665, beim Bau der Zitadelle, musste die Holzleitung auf eichene Böcke gelegt werden. 1821 wurde die Zuleitung aus dem Borntal erneuert, die Röhren wurden tiefer gelegt und das Wasser einem Sammelbehälter zugeführt. Zuletzt wurden die Holzrohre durch Eisenrohre ersetzt. Das Quellwasserwerk diente bis 1927 zur Versorgung der Kasernen auf dem Petersberg. 1976  wurde eine Wassermenge von sechs Kubikmeter pro Stunde gemessen. 

Heute ist das Quellwasserwerk Peterborn ein Technisches Denkmal. Es ist das einzige Quellwasserwerk in Mitteleuropa, das nicht römischen Ursprungs ist. Es ist seit der Erbauung fast 900 Jahre in Betrieb. Damit ist es Deutschlands ältestes noch funktionsfähiges Wasserwerk [1].

Quellwerk Peterborn – Außenansicht

Quellen

[1] Peterborn-Quelle (petersberggeschichte.info)